Buntenbock

Ortsteil der Berg-und Universitätsstadt Clausthal-Zellerfeld im Oberharz


Buntenbock historisch: 

Über Buntenbocks Gründung und die Entstehung seines Namens ist wenig überliefert. Buntenbock entstand wahrscheinlich um 1300 als Siedlung um zwei Eisenhütten. Der Name stammt vermutlich aus dem Mittelhochdeutschen und bezieht sich auf die Lage Buntenbocks auf hügeligem Gebiet an einem Bach, nämlich der Innerste. Fest steht, dass Buntenbocks frühe Bewohner vom Fuhrwesen lebten und nicht wie in Clausthal und Zellerfeld aus dem Erzgebirge stammten, sondern aus Lerbach, Osterode und dem Südharzvorland. Buntenbock ist nämlich eine niederdeutsche Sprachinsel im Oberharz, dessen oberdeutsche Mundart von den erzgebirgischen Bergleuten geprägt wurde, die sich im 16. Jh. hier niederließen. Nach dem Erliegen des Hüttenbetriebes entwickelte sich Buntenbock ab 1550 mehr und mehr zu einem bedeutenden Ort des Fuhrwesens für den wieder aufkommenden Bergbau des Oberharzes.

                            (Etwas über den Ursprung des Namens B U N T E N B 0 C K  lesen sie weiter unten!)
 
Schon früh ein Ort mit vielen Besonderheiten

Die Bergfuhrleute, denen der Ort seine Existenz verdankt, waren ein bäuerlicher Berufsstand. Dass es von ihnen schon im 30jährigen Krieg in Buntenbock sehr viel gegeben haben muss, zeigt eine überlieferte Geschichte: als Plünderer 1623 den Ort heimsuchen wollten, fuhren die Buntenböcker „alle ihre Karrens und vielen Wagen zusammen, so dass um ganz Buntenbock eine Wagenburg war.“

Buntenbock war seit jeher in ein Ober- und ein Unterdorf geteilt, wenn auch ohne genaue Abgrenzung. Bis 1968 gab es kein amtliches Straßenverzeichnis, stattdessen waren die Häuser des Ortes von Norden nach Süden durchnummeriert. Neben der Bezeichnung des Ortsteils dienten markante Gebäude und Straßenabzweigungen als Orientierung.

Fuhrherren, Fuhrleute, Fuhrknechte

Buntenbock hatte in einst eine sehr zentrale und verkehrsgünstige Lage an alten Handels- und Transportstraßen wie z.B. die Alte Harzstraße und der Hundscher Weg. Von hier gut zu erreichen war der Oberharz mit der Clausthaler Hütte und den Gruben sowie den vielen am Wasser liegenden Pochwerken (Erzaufbereitungen), aber auch die Eisensteingruben um Lerbach und Osterode, deren Erz in die Eisenhütten in Osterode und an Harzrand transportiert werden musste. Außerdem musste Getreide vom Kornmagazin in Osterode auf den Oberharz gebracht werden, Holzkohle aus dem Solling herangeschafft werden und Holz aus dem Wald in die Städte und zu den Bergwerken transportiert werden.

„Das Fuhrwesen nimmt das meiste Geld mit“, so wird ein Fachmann aus dem Jahr 1750 zitiert - Fuhrherren machten also gute Geschäfte. Sie brauchten eine Konzession der Bergbehörde, durch die die Fuhrbetriebe einzelnen Gruben, Hütten, der Forst oder Eisenhütten zugeteilt wurde und nach deren Bedarf Transporte durchführen mussten. Sie konnten sich spezialisieren und waren als selbständige Lohnunternehmer in ihrem kaufmännischen Handeln viel freier als die Berg- und Hüttenleute. So konnten sie leichter zu Wohlstand kommen. Ehemalige Fuhrherrenhäuser in Buntenbock waren größer und schmuckreicher als gewöhnliche Bergmannshäuser.

Anfang des 17. Jh. gab es Fuhrherrenbetriebe mit mehr als 70 Pferden - weite Koppeln, schwer beladene Karren, knallende Peitschen dürften den Alltag in Buntenbock geprägt haben. Den Fuhrherren unterstanden die verheirateten Fuhrleute, die unverheirateten Fuhrknechte und die Fuhrjungen, die zu ihrer Ausbildung von Kind an den Fuhrherren begleiten und im Betrieb (z.B. bei der Heuernte) helfen mussten. Unterscheiden konnte man die Fuhrherren durch ihre weißen Kittel von den Fuhrleuten, die wie die Bauern im Harzvorland blaue Kittel trugen.

Literatur
Griep, Hans-Günter: Das Bürgerhaus der Oberharzer Bergstädte. Tübingen 1975, S. 88ff.
Humm, Albert: Aus längst vergangenen Tagen Band I. Clausthal-Zellerfeld 1978, S. 125ff.

Historische Industriebetriebe

Der Name Harzziegelhütte an der Bundesstraße zwischen Clausthal und Osterode erinnert heute an ein Kapitel Buntenbocker Industriegeschichte. Hier am Prinzenteich, an der Innerste wurde 1673 eine Ziegelbrennerei errichtet, die Steine für den Bau der Clausthaler Hütte lieferte. Außerdem sollten nach dem großen Zellerfelder Stadtbrand die Dächer mit Ziegel anstelle von Holzschindeln gedeckt werden. Die Harzziegelhütte erlebte Phasen großer Nachfrage aus den Oberharzer Hütten, aber auch viele Krisen. 1890 wurde der Ziegeleibetrieb schließlich eingestellt.

Ein geschultes Auge erkennt am Clausberg, Ziegenberg und Bärenbruch im Gelände noch die Spuren des Eisensteinbergbaus - in Form von eingefallenen Stollen und Mundlöchern. Durch die kleinen Eisensteingruben siedelten sich in Buntenbock auch Bergleute an, viel davon aus Lerbach. Sie betrieben ihre Bergwerke privat, in sog. Eigenlöhnerschaft. Die Bergaufsicht in Clausthal legte fest, welcher Preis für ein Fuder mit rd. 20 Zentnern Eisenerz bei Anlieferung zu zahlen war. Die Buntenböcker Häuser von Bergleuten ähnelten denen in den Oberharzer Bergstädten; hier war das Vieh anders als bei den Fuhrleuten hinter oder neben dem Wohnhaus untergebracht, nicht aber unter demselben Dach, wie im Harzvorland üblich.

Im Laufe der Zeit arbeiteten immer mehr Buntenbocker Einwohner als Bergleute in den Oberharzer Gruben. Es ist zu vermuten, dass bei ihnen die eigene Landwirtschaft verbreiteter war als in den Oberharzer Bergstädten.

Ein Bahnhof für Buntenbock

Im Wald etwa einen Kilometer südöstlich des Ortes wird eine Wegekreuzung von vielen Einheimischen „Buntenbocker Bahnhof“ genannt, doch Spuren einer Bahnlinie oder eines Gebäudes sind hier nicht zu entdecken.

Zu Beginn des 20. Jh. ab es große Pläne, um Buntenbock und andere Harzorte mit einer neuen Eisenbahnlinie infrastrukturell besser zu erschließen. Damit sollte die schlechte wirtschaftliche Situation der Bergstädte Clausthal, Zellerfeld und Altenau verbessert werden.
Innerhalb von zwei Jahren wurden die Pläne so konkret, dass Anfang 1914 die 20 Kilometer lange Trasse vom Clausthaler Ostbahnhof über Buntenbock, Lerbach und Freiheit nach Osterode abgesteckt und bereits Schneisen in den Wald geschlagen waren.

Trotz enormer Baukosten wurde die Eisenbahnstrecke von vielen Beteiligten für rentabel gehalten - heute kaum mehr vorstellbar. Der große Höhenunterschied zwischen Buntenbock und Lerbach erforderte drei Tunnel mit einer Länge von 150, 300 und 550 Metern, neun Talbrücken von bis 150 Meter Länge und 30 Meter Höhe und elf Über- und Unterführungen an Wegen. Die Orte Buntenbock, Lerbach und Freiheit sollten Bahnhöfe erhalten; vom Bahnhof Clausthal-Ost hätte die Strecke bei Bedarf in nördlicher Richtung nach Hahnenklee weitergeführt werden können.

Der 1. Weltkrieg machte die Verwirklichung dieser in der Planung fertig gestellten Eisenbahnstrecke zunichte, die der Höllentalbahn im Schwarzwald vergleichbar gewesen wäre.

Literatur
Hildebrandt, Werner: Der geplante Bahnbau Clausthal-Buntenbock-Osterode. Allgemeiner Harz-Berg-Kalender 1987, Clausthal-Zellerfeld, S. 66ff.

Erholung abseits „trubulöser“ Kurorte

Ein imposantes ehemaliges Kurhaus an der Trift - ein First-Class-Hotel der Kaiserzeit - symbolisiert die touristischen Anfänge in Buntenbock. Die wirtschaftliche Lage zwang Buntenbock, nach neuen Einnahmequellen zu suchen - der Tourismus schien dafür gut geeignet.

Schon vor dem 1. Weltkrieg warb man für einen Kuraufenthalt im „Höhenluftkurort“ Buntenbock und verglich dabei die gute Luft mit den berühmten Höhenkurorten der Alpen. Um 1910 gab es das Badehaus Buntenbock für „Bäder aller Art“; es standen etwa 160 Betten in 50 Privatwohnungen und vier Gasthäuser zur Verfügung, darunter auch „Meyers Kurhaus“ an der Trift. Dort zahlte man nur vier Mark für Vollpension mit allen Bädern im Hause und Milch von eigenen Kühen.

Die Hoteliers empfanden Buntenbocks Lage abseits der Bahnlinien als großen Standortnachteil, denn andere aufstrebende Harzer Kurorte waren per Bahn viel leichter zu erreichen als Buntenbock. Die Gasthäuser unterhielten deshalb einen Fuhrpark, um ihre Gäste mit dem Bahnhof in Clausthal zu verbinden. Ansonsten machte man aus dieser Not eine Tugend - in einem werbewirksamen Prospekt des Harzklubs heißt es: „Wer zur Erholung und Kräftigung seines Körpers … einen Kurort des schönen Harzes aufsuchen will, der wähle einen ruhigen, schön und geschützt gelegenen, gesunden Ort. In den größeren, vielbesuchten trubulösen Kurorten mit direkter Bahnanbindung wird der Erholungsbedürftige vergeblich das suchen, was er bei uns findet: Ruhe, Erfrischung und Kräftigung.“ (hz/HA)

Literatur
Humm, Albert: Aus längst vergangenen Tagen Band I. Clausthal-Zellerfeld 1978, S. 127ff.


 

Etwas über den Ursprung des Namens B U N T E N B 0 C K !    (von Gerhard Gärtner, 1994)
 
Als die Gemeinde Buntenbock sich anschickte, auch in den Kreis der Harzer Fremdenverkehrsorte mit einzutreten, wurde in zunehmendem Maß akut, sich über den Ursprung des Namens "Buntenbock" Gedanken zu machen. Für die nun eintreffenden Gäste war ein "bunter Bock" ein derart gegenständlicher Begriff, dass sie sich ganz folgerichtig fragten, wie der Ort zu diesem Namen gekommen sein könnte. Da gab es dann erst einmal ganz vordergründige Antworten.
Da sei ein Schäfer mit seinen Schafen von Osterode heraufgekommen und als er auf die Höhe kam, da lag mit einmal das flache Tal der Innerste vor ihm. Wunderschön in bunte Blumen gebettet der Bach. Da soll er entzückt ausgerufen haben: "Welch wunderschöne bunte Beeke !"
Ja, und aus der "beeke" wurde "Bach" und "Bock". Somit hatte die Siedlung ihren Namen weg. So einfach geht das. Es gab noch eine andere Version. Diesmal waren es "Fremde", denn das Wort "Kurgäste" kannte damals noch keiner. Diese gingen auch um Buntenbock spazieren. Sie kamen an den Bach. Ihr Entzücken war gleich dem des Schäfers. "Welche wunderschöne bunte Beeke !", zweite Auflage und nun musste es ja stimmen.
Eine dritte Version hat schon etwas für sich und wieder hat es etwas mit "Bach" zu tun. Erwiesen ist, dass in Buntenbock einmal eine Erzhütte gestanden hat, die Hütte "tom Galme". Zur Verarbeitung der Erze wurde viel Wasser gebraucht. So hatte man auch dieser Hütte künstlich Wasser zugeführt, das nach Gebrauch wieder durch das Tal abgeleitet wurde. Dieses Wasser hatte durch das Waschen der Erze viel Schmutz und Lehm aufgenommen und sich dadurch rötlich, d.h. bunt verfärbt und floss nun als ein "Bunter Bach" zu Tal. Die Bergmannssiedlung wurde die am "Bunten Bach", am Buntenbock. Diese Version wurde von Bernhard Höhlein vermittelt aus einer Quelle, die er nicht mehr zu nennen weiß. Die ersten beiden Versionen sind Grundwissen der Buntenbocker.
Es gibt nun noch zwei Versionen, die die Ergebnisse ernsterer Forschungen darstellen. Die erste Version gebe ich im Originaltext wieder, weil ich sie auch in kürzerer Form nicht besser nacherzählen könnte.
Sie stammt aus einem kleinen Heft, das von Oberstudienrat Herbert Lommatzsch im Jahre 1957 herausgegeben worden ist unter dem Titel "LUFTKURORT BUNTENBDCK OBERHARZ, ein geschichtlicher Abriß, Wanderwege -Ausflugsziele."
Er zitiert aus einer Urkunde vom 25. März 1332. "Der Priester des Beinhauses auf dem Johannisfriedhof erhält ein Gut im Johannisdorfe (zwischen Osterode und Freiheit) mit drei Hufen, die in Bunthe liegen (cum tribus mansis jacentibus in Bunthe). Vorher waren diese Hufen im Besitz des Osteroder Bürgers Heidenreich von Magdeburg, er erwarb sie von Dietrich und Basilius von Pölde.
(Die von Pölde sind in Osterode ansässig, ein anderer Zweig "von Pölde" sitzt in Goslar und wird an Schmelzhütten beteiligt genannt, 1310 ist eine Pöldehütte erwähnt, mehrfach sind weibliche Mitglieder der Goslarer von Pölde Nonnen in Osterode.)"
Unter der Überschrift "Der Ortsname Buntenbock" schreibt Lommatzsch:
"Könnte dieses "Bunthe" in Zusammenhang mit dem späteren Buntenbock stehen?
 
1. Der Name BUNTENBOCK tritt erst um 1600 in Zusammenhang mit dem Berghauptmann von Quast auf der "auf dem Buntebock wohnt". Daraus wird geschlossen, dass "der Buntebock" mit dem Quastschen Hof anfangs gleichzusetzen ist und die Bezeichnung erst von diesem Hofe aus auf die allmählich entstehende Siedlung angewendet wird.
 
2. Die bisher von verschiedenen Flurnamensforschern durchgeführte Deutung des Ortsnamens „BUNTENBOCK" (in Urkunden des 17. Jahrhunderts Bunteböck, auf dem Bunde Bocke, der Buntebock u.ä. geschrieben, 1755 auch "Bundenbach") gibt folgende Erklärungen:
 
a) Das Grundwort bock wird von bekibach abgeleitet (Diese Erklärung wird dadurch gestützt, dass im Oberharz das Wort bock = Ziegenbock - ebenfalls beck ausgesprochen wird.)
 
b) Das Bestimmungswort Bunten - wird erklärt = "sunderlike buwende" d.h. eine Flur im Forst, die aus dem freien herzoglichen Forst für Privatzwecke ausgeschieden wurde. (Auch beim heutigen Schulenberg gab es eine "sunderlike buwende"). Für den vor Bad Harzburg gelegenen Ort Bündheim (1251, 1353 heißt ein dort gelegener Hof" "buntem") wird der Ortsname abgeleitet von althochdeutsch "biunda"- ein aus der Gemarkung ausgegliedertes Privatgrundstück.
 
c) Auch bei Nörten (Kreis Northeim) befindet sich eine "Bünte". Es ist dies eine Ackerbreite. Die Deutung Bünte = eingezäuntes Flurstück träfe hier besonders zu, da die "Büntegärten" dort noch heute beiderseits mit Hecken eingefasst sind. (Auskunft H.Duensing, Nörten-Hardenberg) .
d) Lautgeschichtlich macht die Ableitung des in Ostfalen, Niedersachsen und Westfalen nicht seltenen Flurnamens Bünte aus einem althochdeutschen "biunda" allerdings Schwierigkeiten (Auskunft Dr. Flechsing, Braunschweig). Obwohl demnach der Ortsname Buntenbock mit einem aus dem Forstgebiet für Privatzwecke ausgesonderten Flurstück (Wiese, Feld) in Verbindung gebracht werden könnte, ist eine völlige Gewißheit über die Bedeutung des Ortsnamens nicht zu erzielen." Soweit Lommatzsch!
 
Eine ganz andere Deutung ist von dem weiland Gemeindevorsteher von Buntenbock Carl Bormann aus den Anfangs 30er Jahren überliefert, bzw. hat Bormann in einer Zeitung, welcher war nicht zu ermitteln, sich auf eine Deutung von Prof. Dr. Denker berufend, folgendes berichtet: "Zwei Urkunden aus dem Jahre 1355 zählen die ehemaligen Besitzungen des Klosters Neuwerk in Goslar auf und nennen unter den vielen Waldungen auch den "Ziegenberg" in der "ziegenbugeswische", der an der Grenze der Waldungen des Herzogs von Osterode (d.i. Grubenhagen) liegt und nach der Innerste hinabgeht. Nahe dieser Grenze lag dann die Hütte "tom Galme" mit ihrem Zubehör dem "Ziegenbuch" und zwei "Drenkedalen", die von der Grenze bis zur Innerste gehen. Die Grenze ist der "Hundscher Weg" an den Heidelbeerköpfen. "Ziegenbuch": d.i. die Gegend bei dem noch heute so genannten Ziegenberg dicht bei Buntenbock, der in der "Ziegenbugeswische" lag. Das Wort buch auch buc, boc, genit. des Buges steckt in dem zweiten Teil des Jetzigen Ortsnamens. Es gehört zu biegen und bedeutet eine gebogene Landschaft, ist also eine passende Bezeichnung für die gegen den Berg sich hinabziehende Wiesenfläche. Es lag demnach in nächster Nähe des jetzigen Buntenbock ein Wiesengelände, das, wie der Name gleichzeitig andeutet, für Ziegenhaltung ausgenutzt wurde und das lässt weiter auf eine menschliche Ansiedlung schließen, die, wenn auch geringen Umfanges doch offenbar für den Betrieb der Hütte "tom Galme" notwendig war. Sie umfasste also mindestens die Familien der Arbeiter.
In dem ersten Teil des Ortsnamens steckt das alte jetzt erloschene Wort "biwende", in anderer Form „biunde", "bunde", welches wörtlich die "Auskehrung" bedeutet und ein für die Sondernutzung ausgewiesenes Stück Acker- oder Wiesen land bezeichnet. Erhalten ist die volle Form in dem Namen des Braunschweigschen Dorfes Biwende a.d.O. Diese niederdeutschen Worte, das nicht mehr verstandene "bunde" und das ebenso in seiner Bedeutung verdunkelte "Ziegenbuch (.. .buk)", die sich als Namen für diese Gegend erhalten hatten, wurden dann vielleicht unter Einwirkung des hierzu wohl geeigneten Geländes im Munde der jetzigen mittelhochdeutsch redenden Bevölkerung zu den heute üblichen Namen verdreht und das in der ei solchen Bildungen regelmäßig zu beobachtenden phantastischen Weise, die Unverständliches und Unbekanntes an ähnlich klingendes anlehnt, ohne weiter nach dem Sinn zu fragen.
So wurde dann aus "Bunde", dem für die Sondernutzung hier also für die Viehzucht- ausgewiesenen Stück Land und dem "Ziegenbuch", der für die Ziegen bestimmten Wiese an der Berglehne, die zweifellos zu jener "Bunde" gehörte, wahrscheinlich durch das Mittelglied-Ziegenbuch, der "bunte Ziegenbock" und weiter in bequemer Kürzung "der bunte Bock". Der Name des Ortes würde demnach bedeuten:
Die in der Bunde liegende Bergwiese. Anmerkung des Autors: Obiges, besonders die urkundliche Erwähnung der Hütte "tom Galme", ist ein Beweis dafür, dass auch die Siedlungsgeschichte Buntenbocks entgegen der Meinung einzelner Autoren der Harzliteratur, s.u.a. Günther, in Beziehung zum Bergbau zu setzen ist und sollte bei einer im übrigen zu wünschenden Neuauflage des Güntherschen Werkes berücksichtigt werden.
 
Urkundlich wurde Buntenbock im Jahre 1615 zum ersten Mal erwähnt, als es zu einer Landessteuer herangezogen wurde und seit dieser Zeit tritt Buntenbock als Name für unseren Ort auf.
 
  
   
 
 

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